Bergkloster Stiftung SMMP lud 130 Freunde und Förderer nach Bestwig ein
„Viele unserer weltweiten Aufgaben wären ohne Sie nicht leistbar“, bedankte sich Generaloberin Schwester Aloisia Höing am Sonntagabend bei über 130 Freunden und Förderern der Gemeinschaft. Sie unterstützen die missionarische Arbeit mit hohen Beträgen und regelmäßigen Spenden bzw. großem individuellem Einsatz. Anlässlich des erstmals zum 1. Oktober ausgerufenen Tages der Stiftungen hatte die Bergkloster Stiftung SMMP diesen wichtigen Personenkreis ins Bergkloster Bestwig eingeladen.
Zu den Freunden und Förderern gehören Menschen wie Hubertus und Marie-Luise Albersmeier aus Lippetal, die die Arbeit von Deutschland aus finanziell fördern, indem sie ihren Garten dreimal jährlich für Besucher öffnen und alle Einnahmen für die Bildungsarbeit in Bolivien hergeben. Oder Unterstützer wie Ingrid Betken vom Placida Viel Berufskolleg in Menden, die die Schulpatenschaft mit der Aldea Ninos Cristo Rey in Cochabamba mit auf den Weg gebracht hat, und Petra Kampe vom Walburgisgymnasium, die in Menden eine Nähschule leitet, die das Bildungszentrum im bolivianischen Vallegrande unterstützt.
Ebenfalls gehören zu den eng verbundenen Förderern Menschen wie das Ehepaar Anna und Hans-Georg Kleppe, das schon mehrmals für einige Monate nach Cochabamba gereist ist, um als Senior-Volontäre in den dortigen Kinderdörfern mitzuhelfen. Oder Hans-Josef Marx, der mit seinem Freund Harald Kuhnigk die Baumaßnahmen im rumänischen Schineni begleitet.
Eindrucksvolles Konzert in der Kirche
„Ihnen allen gilt unser Dank!“, sagte Schwester Aloisia. Ausdruck dieses Dankes war ein Konzert der beiden Chöre „Haste Töne“ aus Delbrück und „Phoenix“ aus Detmold. Sie führten die „Petite Messe Solennelle“ von Gioacchino Rossini in der Dreifaltigkeitskirche auf. Ein gewaltiges Werk, das die Chöre und Solisten mit ihren 100 Stimmen eindrucksvoll interpretierten, und das über 200 Besucher begeisterte. Anschließend trafen sich die Schwestern und die Mitarbeiter der Bergkloster Stiftung mit den geladenen Gästen zum Abendessen im Kapitelsaal.
Dort informierten die Verantwortlichen für die weltweite Arbeit auch über die Entwicklung in den einzelnen Ländern. Als Beauftragter für Bolivien berichtete Winfried Meilwes beispielsweise über den Speisesaal in Vallegrande: „Dort verwirklicht sich das Vater Unser. Denn wichtig ist in diesem Speisesaal nicht nur das warme Essen, das die Obdachlosen und bitterarmen Menschen erhalten. Wichtig ist die Gemeinschaft, die sie hier erfahren.“
Schwester Klara Maria Breuer stellte die Aufgaben in Brasilien vor – dazu gehört die Arbeit mit Senioren in Sao Paulo: „80 ältere Menschen besuchen dort Alphabetisierungskurse oder singen im Chor mit. Das ist ein wichtiges Angebot, denn die Vereinsamung alter Menschen ist in Brasilien ein großes Problem.“
Freude über große Solidarität in Mosambik
Generalassistentin Schwester Adelgundis Pastusiak informierte über die Entwicklungen in Rumänien, „wo wir viele Menschen in existentiellen Notlagen helfen.“ Sie brachte das Beispiel einer Familie, deren Haus durch eins der Hochwasser so feucht geworden war, dass die Mutter befürchtete, „die nasse Wand würde eines Tages auf die Couch fallen, auf der die Kinder schlafen.“ Dank der Schwestern ist das Haus inzwischen saniert.
Und Schwester Aloisia übernahm die Vorstellung der Arbeit in Mosambik: „Hier haben wir mithilfe einer Stiftung gerade den Neubau der Schule ‚Escolinha Julie Postel‘ realisieren können, die 200 Kinder besuchen. Und das Schöne ist, dass die Menschen in Metarica diese Hilfe nicht nur annehmen, sondern beim Bau mit angepackt haben. Diese Übernahme von Eigenverantwortung und Solidarität macht mich stolz.“
Auch Deutschland ist Missionsland
Abschließend wies Provinzoberin Schwester Pia Elisabeth Hellrung darauf hin, dass missionarische Arbeit längst auch in Deutschland stattfände: „In Berlin Marzahn ist das Don Bosco-Zentrum, das wir gemeinsam mit den Salesianern betreiben, zu einer Anlaufstelle für 200 Jugendliche geworden. Und im Julie-Postel-Haus hier am Bergkloster geben wir jungen Müttern und Vätern im Eltern-Kind-Wohnen die Chance, das Leben mit Kind zu erlernen. Man kann kaum fassen, was diese Jugendlichen schon durchgemacht haben.“
Diese Nähe der Ordensschwestern und ihrer Mitarbeiter zu den Menschen ist es, die langjährige Freunde und Förderer wie das Ehepaar Baier zu schätzen wissen. „Ich habe mich immer schon für die missionarische Arbeit interessiert“, sagt Hubert Baier. Als seine Mutter in das Seniorenheim Haus Maria Regina in Diestedde gekommen sei, habe er die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel kennengelernt: „Die Kirche hat mit der Mission auf anderen Kontinenten jahrhundertelang eine unrühmliche Rolle gespielt. Schön, dass missionarische Arbeit heute anders funktioniert. Das wollen wir unterstützen.“
Und zwar ganz konkret. „Deshalb haben wir uns eine Patenfamilie aus Bolivien gewünscht, über deren Fortschritte wir informiert werden“, sagt Cvijeta Baier. Zudem fördern die beiden die Arbeit in dem Kinderheim Cuatro Esquinas in Cochabamba.
Stiftung Vivendi soll Beständiges schaffen
Großes Vertrauen in die Schwestern hat auch Jörg Kesselmeier, Geschäftsführer der Firma Connext in Paderborn, die für die Ordensgemeinschaft und ihre Einrichtungen die EDV administriert. Mit der Software Vivendi ist Connext Marktführer im Bereich der Pflegedokumentation, Dienstplanung und Abrechnung für Senioren-Einrichtungen. „Unsere Branche ist schnelllebig. Aber mit unserer Stiftung Vivendi bauen wir etwas Beständiges auf. Wir wollen, dass sich unsere 150 Mitarbeiter damit identifizieren“, erklärt Jörg Kesselmeier.
Als Unterstiftung der Bergkloster Stiftung SMMP hat die Stiftung Vivendi das Erreichen der Eine-Million-Euro-Marke in den kommenden Jahren bereits im Blick. Jedes Jahr zweigt das Unternehmen einen Teil seines Gewinns dafür ab. „Auch die Beiträge für unsere Anwender-Schulungen fließen dort ein“, sagt der Geschäftsführer, der sich freut, mit seiner Stiftung Teil eines großen Ganzen zu sein: „Was die Ordensgemeinschaft mit diesem Geld macht, könnten wir nicht organisieren.“
Solche Unterstiftungen sind erst durch die Gründung der Bergkloster Stiftung SMMP möglich geworden. „Viele Freunde und Förderer haben uns gefragt, wie sie uns langfristig und nachhaltig, eben nicht nur mit einer Einzelspende, helfen können“, blickte Stiftungs-Geschäftsführer Christian Uhl auf die Gründung 2007 zurück. Seitdem habe sich die Stiftung erfolgreich entwickelt. Aus den im Jahr 2012 eingenommenen Spenden und Kapitalerträgen habe sie schon 1,4 Millionen Euro an weltweite Projekte weiterleiten können.
Von der Anlass-Spende zum Stifterdarlehn
„Inzwischen sind wir sehr breit aufgestellt: Zum Beispiel haben wir Pakete für Anlass-Spenden zusammengestellt, wenn Sie sich anlässlich eines runden Geburtstages oder Ehejubiläums statt Geschenken eine Spende für unsere Arbeit wünschen, Ihren Gästen aber auch Informationen und ein kleines Dankeschön mitgeben wollen.“ Die Stifterdarlehen seien sogar ein Selbstläufer geworden: „Damit stellen Sie uns Kapital zur Verfügung, mit deren Zinserträgen wir arbeiten können – und das Sie, falls Sie es zum Beispiel für die eigene Altersabsicherung benötigen, jederzeit wieder abrufen können.“
Die 130 eng verbundenen Unterstützer, die am Sonntagabend ins Bergkloster kamen, nehmen diese Möglichkeiten in Anspruch. Und sie waren dankbar, den Schwestern einmal persönlich zu begegnen. „Viele Gäste sagten mir beim Abschied, dass sie dankbar dafür sind, das Geld bei uns in guten Händen zu wissen“, erklärt Schwester Adelgundis. Dieser Tag habe ihnen das neu bestätigt. Das freut die Generalassistentin: „Wir wollten das Vertrauen erwidern, das uns diese Menschen entgegenbringen.“