Geburtstag der Gründerin und Fertigstellung des Schwesternhauses
Es war ein in zweifacher Hinsicht denkwürdiger Tag in Nametória, Mosambik: Der 26. September 2015. Nicht nur, dass die Schwestern mit der gesamten Ordensgemeinschaft den 200. Geburtstag der Seligen Placida Viel erinnerten. Sie verbanden den Gedenktag mit der Einweihung des renovierten und fertiggestellten Schwesternhauses. Fünf Monate Bauzeit fanden einen Abschluss voller Dankbarkeit und Freude.
Unter erschwerten Bedingungen waren die Arbeiten verlaufen: Schwere Unwetter im Januar hatten nicht nur die Wände des noch nicht fertigen Gebäudeteils einstürzen lassen. Auch zwölf Brücken auf dem Weg nach Nametòria waren durch die Regenmassen eingestürzt, die Straßen in äußerst schlechtem Zustand. Baumaterial musste teils aus Nampula, der Stunden entfernten Hauptstadt der Provinz, besorgt werden.
Dankbar und nachdenklich blickt deshalb Schwester Leila de Souza e Silva, die für Mosambik verantwortliche Regionalkoordinatorin, zurück: „Wir können sagen, dass uns trotz der langen Reisen und gefährlichen Wege wie auch der prekären Arbeitsbedingungen im Laufe der Bauarbeiten nichts Übles widerfahren ist. Und dass der Bau einfach, stabil, seiner Funktion entsprechend und einladend geworden ist.“
Ausflug zum indischen Ozean
Grund genug, mit allen Schwestern in Mosambik, den drei Missionarinnen auf Zeit, den jungen Frauen, die in Nametória und Metarica mit den Schwestern leben, sowie den Bauarbeitern ein Fest zu feiern. Dazu gehörte auch ein Ausflug zum Indischen Ozean, nicht weit von Nametória entfernt, mit Picknick am Strand. Es war das erste Mal für die Arbeiter, dass sie das Meer sahen. „Alle füllten eine kleine Flasche mit Meerwasser für ihre Familien zu Hause ab, und ein alter Zimmermann bekundete, jetzt nicht mehr sterben zu müssen, ohne das Meer gesehen zu haben“, gibt Schwester Leila den bedeutsamen Moment wieder.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch einer Saline, bei dem alle erfahren konnten, wie das Salz gewonnen wird, das das Essen würzt. Ein großer Sack Salz wurde gekauft, und alle bekamen etwas als Andenken mit.
Am Nachmittag standen die Besichtigung und Einweihung des Neubaus an. Schwestern sowie junge Frauen, die sich für die Ordensgemeinschaft interessieren, stellten Szenen aus dem Leben der seligen Placida Viel dar. „So haben wir in Freude und Dankbarkeit die Feierlichkeiten des 200. Geburtstags Placidas und der Einweihung der Gebäude der SMMP-Mission in Nametòria begangen“, resümiert Schwester Leila.
Dabei war es keine Kleinigkeit, dass alle in Nametória zusammenkamen. Um die Gruppe vor Ort zu unterstützen, nahmen die Schwestern und jungen Leute aus den Kommunitäten Cuambas und Metaricas, in der Nachbarprovinz Niassa, 24 Stunden Hinfahrt und 28 Stunden Rückfahrt in kauf – und zwar im Minibus, mit Pannen und langen Wartezeiten in Werkstätten. Damit kamen sie den langen Wegen auf schlechten Straßen nahe, die Placida Viel, als zweite Generaloberin der Ordensgemeinschaft, zu ihrer Zeit auf sich genommen hatte. „So hat sie sich gewiss ‚vom Himmel aus‘ über die 200. Geburtstagsfeier ihrer Schwestern in Nametória gefreut“, meint Missionsprokoratorin Schwester Klara Maria Breuer.