Ostergebet
Gott, du großer Gärtner,wie oft erlebe ich mich wie ein kahler Baum auf kargem Feld,voller Sehnen nach Blüte und Grünkleid. Schutzlos den Stürmen des Lebens ausgesetzt. Verhärtet in meiner Trauer und meinen Sorgen. An Ostern höre ich dein Wort vom Leben, spüre den warmen Regen deiner Freundlichkeit, der meinen Durst stillt, den frischen Hauch deines Geistes, der mich in Bewegung bringt. Ich atme die Sonnenstrahlen deiner Liebe, die mich knospen und blühen lassen. Gott lass es Ostern werden, in mir und in meinem Leben. Das bitte ich dich, der du mit dem auferstanden Christuns und dem Heiligen Geist Erstarrtes lebendig erfüllst – von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
In wenigen Tagen feiern wir Ostern. Zu den Höhepunkten der Karwoche gehört der Gründonnerstag mit der Messe vom letzten Abendmahl. Darin teilt Jesus Christus das Brot. Genau darum möchte ich Sie heute bitten. Teilen Sie Ihr Brot zu Ostern mit den Armen. Stillen Sie deren Hunger.
Vor wenigen Wochen war unsere bolivianische Provinzoberin Schwester María Laura Rosado bei uns in Deutschland zu Gast. Sie hat uns von der Not der alten Menschen in dem bolivianischen Städtchen Vallegrande berichtet. Bolivien gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. Die Armut trifft besonders die alten Menschen. Ein funktionierendes Rentensystem gibt es praktisch nicht. Wer alt ist, nicht mehr arbeiten kann und keine Hilfe von seinen Kindern bekommt, leidet Hunger.
Schon 2003 hatten wir deshalb eine Armenküche für die alten Menschen in Vallegrande eingerichtet. Über Jahre hat Schwester Maria del Rosario Ostermann ihnen jeden Tag den Tisch gedeckt. Sie kannte das Schicksal jedes Einzelnen und hatte ein gutes Wort für alle. Nach dem Bau eines staatlichen Altenheimes mit Armenspeisung schloss Schwester Rosario die Armenküche in der Stadt. Doch der Weg zum staatlichen Altenheim ist weit. Viele der alten Leute schaffen ihn nicht mehr. Not und Verzweiflung waren groß.
Der Bischof persönlich bat Schwester Rosario, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sie sagte Ja. Er stellte ihr einen Raum zur Verfügung, mitten in der Stadt, ganz in der Nähe unseres Kinderheims. Zurzeit essen dort jeden Tag rund 40 alte Menschen. Aber noch ist der Speisesaal ein Provisorium. Küche und Speiseraum müssen weiter ausgestattet werden. Und es fehlt an Geld für die nötigen Lebensmittel.
Helfen Sie mit – mit Ihrer Spende zu unterstützen Sie Ausbau und Unterhalt des Speisesaals. Bitte teilen Sie Ihre Osterfreude mit den armen und alten Menschen in Vallegrande. Ich danke Ihnen sehr herzlich und wünsche Ihnen frohe und gesegnete Ostertage.
Schwester Maria Thoma Dikow
Generaloberin SMMP