Bergkloster Stiftung würdigt mit dem zweiten SMMP Schulpreis das vielseitige Engagement an den ordenseigenen Schulen
Kindern in der Begegnung mit Pferden Selbstvertrauen vermitteln; Jungen und Mädchen das Schwimmern beibringen und auf diese Weise lehren, dass man Ängste überwinden kann; oder Jugendliche und junge Erwachsene bei Lernschwierigkeiten unterstützen und ihnen die Angst vor Prüfungen zu nehmen: Außergewöhnlich und vielseitig ist das Engagement der Schülerinnen und Schüler in den Bildungseinrichtungen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Die Bergkloster Stiftung SMMP hob mit ihrer Vergabe des diesjährigen SMMP Schulpreises für Engagement stellvertretend vier Initiativen besonders hervor.
2020 wurde dieser Preis zum zweiten Mal ausgelobt. Er ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Dieses Geld kommt den von den Bewerberinnen und Bewerbern beschriebenen Projekten zugute, für die sie sich engagieren. „Und da es diesmal auch noch eine außergewöhnliche Bewerbung einer Schülerin aus Menden gab, die eigentlich gar kein Geld, dafür aber etwas Werbung für ihre Kinderkirche im Schuhkarton benötigt, haben wir uns entschlossen, auch noch einen Sonderpreis zu vergeben“, erläutert die Generaloberin der Ordensgemeinschaft und Stiftungsvorsitzende Schwester Maria Thoma Dikow. Denn vor allem das ist das Ziel der Schulpreis-Verleihung: Das Engagement der Schülerinnen und Schüler stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.
So riet Schulleiter Thorsten Prinz der Preisträgerin Destanesh-Maria Misselwitz am Engelsburg-Gymnasium in Kassel beispielsweise: „Freu Dich darüber. Aber erzähle vor allem davon weiter. Denn es gibt noch viel mehr Schülerinnen und Schüler an unseren Schulen, die tolles leisten und von diesem Preis erfahren sollen.“ Schon jetzt steht fest: Der SMMP Schulpreis für Engagement wird auch 2021 wieder ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist der 30. September.
Der Geschäftsführer der Bergkloster Stiftung SMMP, Christian Uhl, erklärt: „Unsere Jury ist begeistert, dass der SMMP Schulpreis so gut angenommen wird. Die qualitativ hochwertigen Bewerbungen aus fast allen SMMP-Schulen zeigen eine sehr breite Vielfalt dessen, womit sich unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit beschäftigen. Es freut uns, dass das Werben in unseren Schulen um soziales Miteinander und gesellschaftliches Engagement unter anderem mit solch tollen Projekten in der Praxis zum Ausdruck kommt. Wir sind schon gespannt auf die kommende Bewerbungsphase.“
Die beiden ersten Preise gehen nach Ahaus und Heiligenstadt
Den ersten Preis teilen sich in diesem Jahr zwei Projekte, denen die Jury dieselbe Punktzahl gab. Sie erhalten beide ein Preisgeld von 2000 Euro. Dies ist zum einen der Einsatz der beiden angehenden Erzieher Lucas Schmidt und Toni Fiedler im Selbstlernzentrum der katholischen berufsbildenden Schule Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt und zum anderen die Kurskonzeption der angehenden Abiturientin Ina Schlichtmann vom Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus für die „Begegnungen mit dem Pferd.“
Beide Initiativen wenden sich vor allem an sozial benachteiligte und weniger privilegierte Schülerinnen und Schüler. Während die „Begegnungen mit dem Pferd“ dazu beitragen sollen, Selbstbewusstsein und Empathie zu stärken, nimmt die Initiative „Schüler helfen Schülern“ in Heiligenstadt vor allem denen, die für ihren Realschulabschluss lernen, die Prüfungsangst. „In Praktika hatten wir die Panik mancher Mitschüler vor diesen Prüfungen gespürt. Da haben wir angefangen Nachhilfe zu geben. Aber dieses Projekt soll nachhaltig angelegt sein und weitergehen, wenn wir nicht mehr an der Schule sind“, erklärt Toni Fiedler.
Der dritte Preis geht an Destanesh-Maria Misselwitz vom Engelsburg-Gymnasium. Auch der 14-Jährigen geht es darum, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihrer Schwimmkurse Ängste überwinden und Lernerfolge erleben. Gleichzeitig kämpft ihr Schwimmverein um den Fortbestand ihres Schwimmbades – „und das, obwohl wir fast 1000 Namen auf unserer Anmeldeliste haben.“ Nicht alle können sich allerdings einen Schwimmkurs leisten. Hier soll das Preisgeld der Bergkloster Stiftung helfen. Dasselbe gilt für die Begegnungen mit den Pferden im Münsterland: „Wir hatten schon einmal kostenlose Voltigierkurse angeboten. Das war ein voller Erfolg. Aber auf Dauer kann sich das auch unser Verein nicht leisten“, sagt Ina Schlichtmann.
Kinderkirche zum Mitnehmen
Die elfjährige Elena Zoi Gianniki vom Walburgisgymnasium hat dagegen einen anderen Wunsch: Die Idee der „Kinderkirche im Schuhkarton“ soll einfach bekannter werden. Dieses Angebot hilft Kindern, die derzeit Corona-bedingt nicht zur Kinderkirche kommen können, den Kontakt zu ihrer Kirchen Gemeinde zu halten. Und auch wenn die Inzidenzzahlen allmählich sinken, so wird es wohl auch in den kommenden Wochen und Monaten noch keine regulären Gottesdienste geben. Für diese Initiative erhielt sie den Sonderpreis.
Aufgrund der Corona-Pandemie gab es zu der Preisverleihung leider keine große Feier. Stattdessen bereiste Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow die vier Schulen, um die Urkunden wenigstens im kleinen Rahmen persönlich zu übergeben. Sie sagt: „So hoffen wir, dass der SMMP Schulpreis vor allem durch die Berichterstattung dazu beiträgt, das vielseitige Engagement unserer Schülerinnen und Schüler zu würdigen. Und dass er vielleicht auch andere dazu anregt.“ Denn in einer Gesellschaft, in der die Probleme immer umfassender würden, der Zusammenhalt aber gleichzeitig schwinde, seien solche Vorzeigeprojekte umso wichtiger.