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Schwestern helfen Flüchtlingen in Mosambik

Beeindruckende Berichte im Missionsteam über die Nothilfe im Lager von Rapale
Die Flüchtlingskatastrophe in Mosambik hält weiter an. Über 700.000 Menschen sind schon aus dem Norden des Landes in südlichere Regionen geflüchtet. Dann kommen sie in tristen Lagern an wie dem von Rapale. Hier leisten die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel mit Unterstützung der Bergkloster Stiftung SMMP Soforthilfe – und geben Unterricht.
Von Mai bis Ende Anfang Juli sind die mosambikanischen Schwestern Ana Brídgida Martinho, Santa João Teblo und Sr. Felizarda Sebastião in Begleitung ihrer Regionalkoordinatorin Schwester Leila de Souza e Silva in Deutschland, um hier die deutschen Schwestern und die Ordensgeschichte besser kennenzulernen. Im Missionsteam, das die weltweite Arbeit der Ordensgemeinschaft im Blick behält, berichteten sie über die aktuellen Entwicklungen, vor allem über die Flüchtlingsarbeit.
Schwester Ana Bridgida, die die Ordensniederlassung in Nampula leitet, koordiniert von dort aus auch die Flüchtlingsarbeit: „Lange engagierten wir uns im Flüchtlingslager von Corrane, sind jetzt aber vor allem in Rapale. In Corrane gab es viele Ordensgemeinschaften, die helfen. In Rapale dagegen sind es nur zwei. Dort leben etwa 523 Familien.“
Das bereitgestellte Lager ist nicht mehr als eine Fläche

Die Regierung hat einfach nur das Grundstück zur Verfügung gestellt. Es gibt keine Unterkünfte, keine Toiletten, keinen Schulunterricht, keine Notversorgung. Die leisten vor allem die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Und dazu gehören die Beschaffung von Holz und Abdeckplanen für den Bau einfacher Hütten ebenso wie das Abhalten von Schulunterricht und die Organisation von Freizeitangeboten für die Kinder. Jetzt soll mit Hilfe der Bergkloster Stiftung auch ein einfacher Holzofen zum Brotbacken gebaut werden.
„Einige Kinder besuchten zunächst die Schule in einem weit entfernten Dorf. Aber durch die abwechselnden Dürren und Überschwemmungen hat sich der Flusslauf verändert und schneidet nun die Wege ab. Daher unterrichten wir jetzt improvisiert unter einem Mangobaum“, so Schwester Ana Bridgida.
Viele Familien sind auseinandergerissen, vor allem Kinder traumatisiert
Drei bis vier Schwestern beschäftigen sich bei den regelmäßigen Besuchen vor allem mit den Frauen und Kindern. Die Väter werden ebenfalls einbezogen. Viele Familien sind auch auseinandergerissen. Oft gelten Kinder und Frauen als vermisst. Viele Flüchtlinge haben Gewalterfahrungen oder sexuellen Missbrauch erfahren. Kinder sind durch Schießereien und Explosionen traumatisiert.
„Was wir machen können, ist durch unsere Anwesenheit ein wenig Vertrauen aufzubauen, Hoffnung zu schenken, Perspektiven zu vermitteln“, sagt Schwester Leila. Es habe lange gedauert, das Zutrauen der Flüchtlinge zu gewinnen, indem die Schwestern in regelmäßigen Abständen wiederkamen, ihnen zuhören und Zeit für sie haben.
Ein Ende dieser Nothilfe ist nicht in Sicht. Die politische Lage in dem Land bleibt weiter angespannt.