Preise gehen im Sommer 2022 an Schülerinnen und Schüler in Menden, Ahaus und Kassel
Zum dritten Mal hat die Bergkloster Stiftung SMMP in diesem Jahr den SMMP Schulpreis für Engagement verliehen. Dabei zeigen die drei Gewinner die ganze Palette des Engagements der Schülerinnen und Schüler an den ordenseigenen Schulen: Sie reicht vom Einsatz gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit über die Förderung des Selbstbewusstseins für Kinder in einer Tanzgarde bis zur Gründung eines weltweiten Alumni-Netzwerkes.
Der erste Preis im Wert von 2500 Euro ging an die Mitorganisatoren des Projekts „augen auf!“ in Menden. Die vier Schülerinnen und Schüler Theresa Hill, Ronja Bis, Jens Jakubetzki und Carina Oehmer des Placida-Viel-Berufskollegs engagieren sich im Organisationsteam für diesen Aktionstag, der jährlich zum 9. November, dem Gedenktag der Reichspogromnacht 1938 veranstaltet wird. Seit 2016 gibt es den Arbeitsgemeinschaft „augen auf!“, der sich aktiv gegen Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus und Fremdenhass einsetzt und mit seinen Veranstaltungen für Menschlichkeit, Courage, Toleranz, Akzeptanz und Vielfalt sensibilisieren will.
Seit 2021 ist „augen auf! für Menden!“ auch in den App-Stores von Apple und Google zu finden. Nutzer können dort in 3D-Technik die virtuell rekonstruierte Mendener Synagoge besichtigen. Auch daran haben die Placida-Schüler mitgewirkt. Als diese Animation am 11. November 2021 erstmals vorgestellt wurde, sagte Jens Jakubetzki: „Man konnte einen ersten Eindruck bekommen. Schüler jeder Schule haben etwas zu dem von ihnen beigetragenen Teil erzählt. Mein Highlight war es, das fertige Ergebnis endlich sehen zu können, in das wir in den letzten Monaten wirklich viel Arbeit und Herzblut hineingesteckt haben.“
Für Zusammenhalt und Gemeinschaft setzt sich auch die Schülerin Ann-Kathrin Blanke vom Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus ein. Die angehende Erzieherin engagiert sich beim Karnevalsverein Epe e.V. für die Bachhusjuünger, die Tanzgarden für Kinder und Jugendliche. „Gegen Karneval gibt es viele Vorurteile. Wir aber trainieren das ganze Jahr. Wir treiben Sport in Gemeinschaft und fördern das Selbstwertgefühl“, begründete sie ihre Bewerbung für den SMMP-Schulpreis – und so entstehe etwas, an dem sich ein großes Publikum erfreut.
Gerade in einer ländlichen Region, in der es nicht so viele Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche gebe, seien solche Angebote wichtig. „Und das Preisgeld können wir gut für neue Uniformen gebrauchen. Denn die benötigen wir dringend“, sagt die Auszubildende.
Die Auszeichnung mit dem zweiten Platz beim SMMP-Schulpreis sei eine großartige Wertschätzung: „Es war eine Bereicherung zu erfahren, etwas Gutes – sowohl für den Verein, als auch für die Tänzerinnen des karnevalistischen Tanzsports – zu tun. Die Augen der Tänzerinnen, haben bei der Bekanntgabe so gestrahlt, dass auch dies für mich ein wahrer Erfolg war.“
Alumni-Netzwerk aufgebaut
Der dritte Platz geht schließlich an die vier Abiturienten Anna Luca Baum, Joana Küllmer, Jorin Biedendorf und Constantin Jung vom Engelburg-Gymnasiums in Kassel. Sie haben unter dem Arbeitstitel ebg-connect die Voraussetzungen geschaffen, ein Alumni-Netzwerk aufzubauen. „Damit wollen wir aktuellen Schülerinnen und Schülern Hilfe bei der Berufsorientierung geben, Plätze für Schulpraktika vermitteln und ehemalige Abgängerinnen und Abgänger miteinander vernetzen“, erklärt Constantin Jung. Diese Internetseite ist seit wenigen Tagen unter der Adresse engelsburg.alumnii.de erreichbar.
Der 19-Jährige freut sich, dass aus dem Abiturjahrgang 2022 alle dabei sind: „Und aus den drei Jahrgängen darunter wollen auch fast alle mitmachen. Das ist dann für den weiteren Aufbau schon mal ein gutes Fundament. Wir gehen als Einheit und werden Teil eines Ganzen bleiben – Teil der Engelsburg-Community.“
Anna Luca Baum führt aus: „ebg-connect führt zwei Perspektiven zusammen: Die jetzigen Schülerinnen und Schüler können sich an Ehemalige wenden, um nach Ausbildungs- oder Studienerfahrungen zu fragen. Das ist wichtig für die Berufsorientierung und kann im Einzelfall konkrete Hilfe bedeuten. Die Ehemaligen wiederum bekommen die Chance, untereinander vernetzt zu bleiben oder den Kontakt zu anderen Ehemaligen zu finden.“
Die vier Abiturienten sehen in Ihrer Idee zudem auch ein Weiterleben der „Schul-DNA“ über den Abschluss hinaus. Constantin Jung erklärt: „Dieses Netzwerk baut auf den Werten der Engelburg auf, an der Gemeinschaft großgeschrieben wird. Das zeigt ja das Schulmotto ‚Gemeinsam. Leben. Lernen‘. Das neue Netzwerk ist wie ein großes, virtuelles Haus, dessen Bewohner und Besucher auch in Zukunft gemeinsam leben und lernen.“
„Das macht unsere Bildungseinrichtungen aus“
Alle drei Preise überreichte die Vorsitzende der Bergkloster Stiftung SMMP, Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow. Sie freut sich über das breite Engagement der Schülerinnen und Schüler an den SMMP-Schulen. Vor allem mit Blick auf die eng mit den Schulen verwobenen Projekte am Placida-Viel-Berufskolleg und an der Engelsburg stellte sie fest: „Es ist schön zu sehen, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler mit der Schulleitung auf Augenhöhe begegnen und austauschen. Das macht unsere Bildungseinrichtungen aus.“
Einen Sonderpreis erhält darüber hinaus die Achtklässlerin Zoe Düllmann von der Walburgisrealschule in Menden. Sie gestaltet seit drei Jahren verantwortlich eine Klassenzeitung. Auch dies würdigt die Jury mit der Begründung: „Mutige Bewerbung einer Schülerin, die mit Ausdauer und nachhaltigem Anspruch versucht, Diskussion und Freude zu verbreiten.“ Daraus könne noch nachhaltiges gesellschaftliches Engagement erwachsen. Zoe Düllmann wird zu einem Tagespraktikum in die Abteilung Unternehmenskommunikation der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel eingeladen.
2022 wird der SMMP-Schulpreis zum vierten Mal ausgeschrieben. Nähere Informationen gibt es hier.